Die Völuspa ist der berühmteste Text der Lieder-Edda.
Die 64 Strophen in der Übersetzung durch Karl Simrock (1802-1876) erzählen wortgewaltig von der
Erstehung der Welt, von den nordischen Göttern Odin, Thor und Loki, von Kriegen
und dem Untergang der Welt in der Ragnarök, der Götterdämmerung.
Das aufwändig gestaltete Buch ermöglicht den Zugang zur Völuspa durch die Dichtung, die Illustrationen in Form eines graphischen Zyklus und einen ausführlichen Begleittext, der die einzelnen Verse und ihre mythologischen Zusammenhänge erklärt.
Die Selbstorganisationstheorie hat konzeptionelle Vorläufer bereits in der Naturphilosophie des 18. und 19. Jahrhunderts.
Goethe selbst hat mit seiner Morphologie eine solchen Ansatz vorgelegt. Damit stellt sich die spannende Frage, welchen Niederschlag diese naturwissenschaftlichen Arbeiten in Goethes literarischem Werk gefunden haben. Diese Frage werde ich anhand des Zweiten Teils des Faustdramas beantworten.
Goethes Morphologie-Konzept und die heutige Selbstorganisations-Theorie
in:
Selbstorganisation. Jahrbuch für Komplexität in den Natur- Sozial- und Geisteswissenschaften
Bd. 3: Konzepte von Chaos und Selbstorganisation in der Geschichte der Wissenschaften
(Hrsg. W. Krohn, H.-J. Krug, G. Küppers)
Duncker & Humblot Berlin, 1992, S. 167- 193
Versteckte Religion: Vorträge online
Januar 2021
DJ Ötzi wird 50! Sein grösster Hit ist ein Heilsversprechen und eine Inszenierung der versteckten Religion: die Liebe als göttliche Fügung, der Platz im Himmel als Preis des tugendhaften Lebens, der Stern als Symbol der Ewigkeit.
Sind das unsere Stars, die wir an den Himmel projezieren?
Hat es sich nicht Gott vorbehalten, Sonne, Mond und Sterne zu benennen?
Was bezeichnet der Akt der Namensgebung?
Der Hit aus dem Radio als Projektionsfläche unserer Freuden und Ängste - auch darin zeigt sich die versteckte Religion.
Klagen, Bekenntnisse, flehentliche Bitten sind Grundelemente der Religion.
Wo liegt Zion? Was hat es mit Weihnachten zu tun? Sollten wir tanzen, wenn wir klagen? Gehören Gebete in die Hitparade?
Religion versteckt sich - auch zu Ostern.
Aber während wir auf das Vordergründige achten, gerät das Hintergründige
aus dem Blick. Wen flehen wir eigentlich um Beistand an? Braucht es Liebesbeweise?
Und was hat Ostern mit dem Mond zu tun?
Die Spurensuche beginnt mit einem Hit aus dem Radio.
Die kulturgeschichtliche Interpretation garantiert den Aha-Effekt:
Religion ist immer da, wo wir sie am wenigsten vermuten.
An die Oster-Geschichten
haben wir uns längst gewöhnt. Die Rollen für Gut und Böse sind verteilt
und werden uns zum Vorbild der Selbstinszenierung.
Aber was hat Judas eigentlich verraten?
Die Spurensuche beginnt mit einem Hit aus dem Radio.
Die kulturgeschichtliche Interpretation garantiert den Aha-Effekt:
Religion ist immer da, wo wir sie am wenigsten vermuten.
Religion wird immer inszeniert - gerade zu Weihnachten.
Welche Bewandnis hat es mit den Weisen aus dem Morgenland
und vor allem mit ihren Geschenken? Warum sind es drei, was bedeuten sie?
Wieso hat Jesus einen Stammbaum? Wer ist der zweite Adam?
Die Spurensuche beginnt mit einer kleinen Provokation:
eine Weihnachtskarte, ein Hit aus dem Radio.
Religion versteckt sich - auch in unserer Alltagskultur.
Wie ist das mit der Party am Samstagabend? Sind Männer wirklich
Schweine? Warum ist ein reuiger Sünder mehr wert als 99 Gerechte?
Und warum wollen wir nicht zu Hause bleiben?
Die Spurensuche beginnt einem Hit aus dem Radio.
Religion ist immer da,
wo wir sie am wenigsten vermuten.
Uwe Niedersen, Frank Schweitzer (Hrsg.), Selbstorganisation. Jahrbuch für Komplexität in den Natur- Sozial- und Geisteswissenschaften, Bd. 4, Berlin: Duncker & Humblot, 1993, 311 S. (ISBN 3-428-07813-6)
in:
Komplexität und Selbstorganisation - ``Chaos'' in den Natur- und Kulturwissenschaften
(Hrsg. H. Krapp, Th. Wägenbaur)
Wilhelm Fink Verlag, München 1997, S. 99-129
Wege und Agenten: Reduktion und Konstruktion in der Selbstorganisationstheorie
in:
Selbstorganisation. Jahrbuch für Komplexität in den Natur- Sozial- und Geisteswissenschaften
Bd. 8: Evolution und Irreversibilität (Hrsg. H.-J. Krug, L. Pohlmann)
Duncker & Humblot Berlin, 1997, S. 113-135
Die statistische Physik stellt Methoden bereit, um kollektive Phänomene in physikalischen Systemen zu beschreiben. Was ist damit für das Verständnis der kollektiven Dynamik in anderen, zum Beispiel biologischen, ökonomischen, vor allem aber sozialen, Systemen gewonnen? Können wir die Entstehung kollektiver Emotionen aus der Interaktion einer Vielzahl von Internet-Usern erklären?
Systemgestaltung - das weckt sofort Assoziationen an
die Freiheiten eines göttlichen Schöpfers. Genau diese Vorstellung bezeichnet aber bereits das
Problem: Wie jedes andere Design muss auch das Systemdesign gewisse Randbedingungen respektieren. Und das bedeutet zunächst einmal, diese Beschränkungen zu kennen.
Systeme bestehen in der Regel aus einer Vielzahl interagierender Elemente mit
eigenen Eigenschaften, weshalb man von komplexen Systemen spricht.
Die wichtigste Frage betrifft die Eigendynamik von Systemen - also ihr Verhalten,
bevor
wir
gezielt Einfluss auf sie ausüben. Nur wenn wir diese Eigendynamik verstehen, sie im Modell
erfasst und reproduziert haben, können wir Anforderungen an die Systemgestaltung überhaupt
formulieren
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